Autismus verstehen

Autismus wird verständlich unter einer Betrachtung der dynamischen Interaktion zwischen Autisten und Umwelt.
Autisten haben, sowohl aufgrund einer anderen Wahrnehmung als auch einer anderen Kommunikationsform, ein hohes Risiko für Angst und Stress.

Durch Angst und Stress kann es zu einem „Teufelskreis“ kommen.
Aufgrund von Angst und Stress kommt es zu einer Störung der Kommunikation und Interaktion, woraus eine Störung der Entwicklung folgen kann. Beide Störungen – die der Kommunikation als auch Entwicklung – führen zu neuem Stress.

Hilfen und damit Beratung können ansetzen sowohl bei der Reduzierung von Angst und Stress, als auch beim Aufbau von Ressourcen wie Selbstwertgefühl etc.

Abhängig vom Zeitpunkt des Auftretens der Störung können unterschiedliche Bereiche betroffen sein:

entwicklungsebenen2

Beim frühkindlichen Autismus tritt die Störung zu einem Zeitpunkt auf, an dem die Homöostase und die kognitiven Grundlagen nicht „ausgehärtet“ sind.

Beim Asperger Syndrom (spätkindlicher Autismus) dagegen ist im wesentlichen die sozio-emotionale Entwicklung betroffen.

Durch eine Beseitigung der Störung der sozialen Interaktion und eine entsprechende Förderung kann die Reifung der entsprechenden Bereiche wieder hergestellt werden! Die Entwicklung findet dynamisch statt. Auch bei Autisten.

Durch dauerhaften Stress kann es zudem zu körperlichen und psychischen Erkrankungen kommen.

Treten zusätzlich Traumatisierungen z.B. durch Mobbing auf, können massive psychische Störungen die Folge sein. Autisten haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Opfer von Mobbing, Gewalt, Ausbeutung etc. zu werden.

Ziel sowohl der Beratung als auch begleitender Therapien ist die Herstellung einer Belastungsbalance, die eine normale Entwicklung ermöglicht.

 

Autismus ist also keine „Krankheit“ und auch keine „Störung“, sondern eine erhöhte Vulnerabilität (Verletzlichkeit) innerhalb eines sozio-kulturellen Umfelds.

 

image_pdfimage_print